Corona verändert unsere Arbeitsweisen und auch das Führungsverhalten von Vorgesetzen.
Bei den Führungsmethoden hat sich in den letzten 20 Jahren viel getan.
Strenge Hierarchien ohne Wenn und Aber gelten in Unternehmen heute nicht mehr als zeitgemäß.
Flexibles und situationsabhängiges Führen / Leiten sind wichtiger den je.
Die Corona*Krise hat diese Entwicklung noch einmal zusätzlich beschleunigt.
Das ergab eine Befragung von 1548 Führungskräften aus Österreich und Deutschland im Auftrag des Hernstein Instituts für Management und Leadership (www.hernstein.at) der Wirtschaftskammer Wien.
Ganz generell überwiegt der agile und flexible Führungsstil bei 60% Prozent der Befragten.
Ganz verschwunden ist das hierarchische Führen allerdings in den wenigsten Betrieben. Denn die meisten Unternehmensziele lassen sich durch hierarchisches Führen immer noch besser erreichen als mit agilem und flexiblen Führen, so ein weiters Ergebnis der Befragung.
Vertrauen
Vertrauen ist Erfolgsgrundlage für jede Beziehung!
Ein Mangel wirkt sich wie eine versteckte Belastung aus. Eine Belastung, die auf jeder Kommunikation, jeder Entscheidung und jeder Interaktion liegt. Kaum jemand würde dem widersprechen. Nur, wenn es konkret wird, fehlt vielen die Orientierung. Wie soll man so einen „weichen“ Faktor messen und handhaben?
Was ist Vertrauen?
Es gibt eine Vielzahl von Konzeptionen zum Begriff Vertrauen, da es ein Begriff aus der Umgangssprache ist. Die Psychologie definiert Vertrauen folgendermaßen:
„Vertrauen ist die Erwartung einer Person, dass andere Menschen berechenbar im Interesse dieser Person handeln“.
Vertrauen ist also eine Erwartung für das zukünftige Verhalten anderer Menschen. Diese führt zur Bereitschaft sich in Situationen zu begeben, in denen man verletzlich ist – oder eben nicht, wenn man kein Vertrauen hat.
Was bedeutet das für den Kontext der Mitarbeiter*innenführung?
Vertrauen der Mitarbeiter*innen ist somit die Erwartung, dass die Führungskraft berechenbar im Interesse der Mitarbeiter*innen handelt. Mit dieser Gewissheit sind Mitarbeiter*innen zunehmend bereit, eigene Risiken einzugehen, wie etwa persönliche Informationen preis zu geben, auf einen Fehler oder ein Problem aufmerksam zu machen.
Deshalb ist Vertrauen für mich ein der wesentlichsten Aspekte für gute Zusammenarbeit.
Vertrauen als Führungskompetenz
Somit ist Vertrauen ein wichtiger Baustein für erfolgreiche Führung!
Führung ist ein Prozess der sozialen Beeinflussung – und ohne Vertrauen bei den Mitarbeitern*innen gelingt das nur schwer. Ohne Vertrauen gibt es keine gute Beziehung, ohne gute Beziehung wird es mit dem „Beeinflussen“ schwer. Wo kein Vertrauen besteht, ist man als Führungskraft daher schnell auf permanente Kontrolle und Druck von Außen angewiesen. Das ist aufwändig, teuer und funktioniert oftmals nicht mehr, da Aufgaben komplexer werden, Führungskräfte weniger Transparenz haben und weniger Macht über ihre oft hochqualifizierten Mitarbeiter*innen.
Im Sinne von New Leadership sollten daher strenge Hierarchien rasch einer Vertrauenskultur, Flexibilität und Transparenz weichen.