Zum Thema „Stress“ könnte heute jeder von uns wahrscheinlich ganze Bücher schreiben. Vor einigen Tagen kam ein Kunde in meine Praxis und bei der Nachfrage wie es ihm gehe, antwortete er mir:“ Ich sag´s Ihnen, ich hatte den ganzen Tag nur Stress!“
Stress wird durch viele äußere und innere Reize hervorgerufen. Oft haben wir keine geeignetes Ventil mehr um den inneren Druck ab zu bauen. Der Körper gerät in einen dauerhaften Alarmzustand, die Folgen können bis hin zu ernsthaften organischen Erkrankungen und zum Burnout reichen.
Ich versuche zu Beginn durch gezieltes Fragen heraus zu finden ob de Stress an äußeren, inneren oder psychosozialen Stressoren liegt.
Äußere Stressoren sind z. B.:
- Zeitdruck
- Termindruck
- Kritik, negatives Feedback
- Arbeitslosigkeit
- Schulden
- Krankheit (vor allem durch Schmerzen, aber auch durch Sorgen)
- Dauerhafter Lärm (z. B. am Arbeitsplatz)
- Belastende Umweltfaktoren
- Belastendes Wetter, …
Innere Stressoren sind z. B.:
- Hohe Ansprüche
- Hohe oder viele Erwartungen
- Der Anspruch alles richtig, oder sogar perfekt zu machen
- Nicht Nein sagen zu können
- Unerfüllte Wünsche und Vorstellungen
- Geringe Belastbarkeit und schnelles Gefühl von Überforderung
- Geringes Selbstwertgefühl,…
Psychosoziale Stressoren sind z. B.:
- Streit
- Ungelöste Konflikte
- Mobbing
- Zu wenig Zeit füreinander
- Geldsorgen (z. B. für die Versorgung der Familie)
- Leistungsdruck
- Verlustängste
- Trennung
- Tod
Stress bringt viele Symptome mit sich. Manche bemerkt man gleich, andere sind nicht so offensichtlich. Deshalb wirkt sich Stress bzw. seine Symptome bei jedem Menschen ganz individuell aus.
Bei meinem Kunden war es schon ein länger andauernder Konflikt, den er mit einem Arbeitskollegen hat. Heute hatte gab es wieder einen lautstarken Streit, der ihm sehr unangenehm war, da diesen auch die anderen Teamkolleg*innen mitbekamen. Nach dem wir die ganze Konfliktsituation beleuchtet hatten, versuchten wir gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Da der Kunde aus seiner Sicht schon vieles ausprobiert hat, entschied er sich mit dem Kollegen in eine Mediation zu gehen.